27. August
2008 : Auf den Spuren des Gebirgskrieges
Auf
der Spur des Gebirgskrieges
Idsteiner
Reservisten besuchen Südtirol / Ehemalige Dolomitenfront
Die
Südtiroler Dolomitenfront des ersten Weltkrieges war das Ziel der Familienfahrt
der Idsteiner Reservistenkameradschaft. Hier standen sich vor 90 Jahren
italienische und österreichische Soldaten in Eis und Schnee gegenüber.
Unterkunft fanden die Idsteiner in der Nähe von Cortina d'Ampezzo,
das von 1363 bis 1918 zu Österreich gehörte. Die gesamte ehemalige
Dolomitenfront steht als "Freilichtmuseum" unter Denkmalschutz und
wird seit einigen Jahren restauriert und wieder zugänglich gemacht.
Zu
Beginn des Aufenthaltes in den Bergen stand eine Wanderung zu einem der
bekanntesten und umkämpftesten Berge, dem Col di Lana
an. Nachdem die italienischen Truppen diesen Berg nicht einnehmen konnten,
wurde er unterminiert und die Bergkuppe, die von österreichischen Truppen
gehalten wurde, in die Luft gesprengt.
Hunderte
von Österreichern fanden dabei den Tod, die Spuren dieser Sprengung sind auch
heute nach mehr als 90 Jahren noch klar erkennbar. Einsetzender Regen und
starker Hagel zwangen die Idsteiner jedoch kurz vor dem Gipfel zur Umkehr.
Dies
sollte aber der einzige "Schlecht-Wetter-Tag" bleiben. Bei
strahlendem Sonnenschein und fantastischer Fernsicht ging es tags darauf in das
Drei-Zinnen-Gebiet in den Sextener Dolomiten. Hier
wurde mit Klettergeschirr und Helmen ausgerüstet der Paternkofel
erklommen, an dem der Tiroler Nationalheld Sepp Innerkofler
im Jahr 1915 gefallen war.
Auch
ein Besuch des Kampfgebietes am Kleinen Lagazuoi
durfte nicht fehlen. Diesen Berg wollten die Italiener ebenfalls sprengen, was
jedoch nur teilweise gelang. Viele Stollen sind wieder begehbar gemacht worden
und wurden von den Idsteinern mit Taschenlampen ausgerüstet erkundet. Ebenfalls
wurde an diesem Tag die Gedenkstätte am Pordoi-Joch
besucht. Hier sind rund 8 800 Gefallene des Ersten und etwa 800 Tote des
Zweiten Weltkrieges bestattet - sowohl Österreicher als auch Deutsche.
Abgerundet
wurde der Ausflug nach Südtirol mit einem Besuch der Südtiroler Hauptstadt
Bozen. Auch hier war das Wetter mit Temperaturen von fast 30 Grad den
Idsteinern hold. Mit vielen neuen Eindrücken und Einblicken in den grausamen
Kampf in den Bergen kehrten die Idsteiner zurück in die Heimat.
Spätestens
in zwei Jahren steht die nächste Familienfahrt an, auf die sich alle Teilnehmer
schon jetzt freuen.